Heute gings von Westport weiter in Richtung Süden. Ziel: ungewiss.


Nachdem wir einen kurzen Spaziergang am Carters beach unternahmen und nochmals für weit mehr als eine Stunde die Seehunde beobachten gingen, fuhren wir weiter.

Von Westport in Richtung Süden ist einer der schönsten Küstenstrecken weltweit. Auf der linken Seite der Regenwald mit seinen Farnen und Palmen und auf der rechten Seite der tasmanische Ozean mit wundervollen einsamen Stränden und Klippen an welchen die Wellen so richtig zerbersten und die ganze Küste in einen feinen Gischtnebel einhüllen.

Das Wetter ist top. Sonnenschein und in der Ferne sieht man die Küsten in ebendieser feinen Gischt bevor es küstenabgewandt an mit Busch und Regenwald bewachsenen Bergen steil empor geht. Wahnsinn diese rauhe Landschaft hier im wilden Westen von NZ.

Da Kathrin gerne am Morgen die kurvigen Strecken fährt, kann ich die Fahrt in vollen Zügen geniessen.


Bei den Pancake Rocks (so benannt weil sie aussehen wie aufeinender gestapelte Pfannkuchen) legten wir einen Stopp ein um diese speziellen Felsformationen, die ins Meer hinaus ragen, zu bestaunen.

Als wir bei dem kleinen Parkplatz ausstiegen hatten wir noch keine Ahnung was für ein atemberaubendes Naturschauspiel uns erwarten wird.

Wie immer tiptop vorbereitet wussten wir dass uns eine ganz spezielle Kulisse erwartet. Was wir nicht wussten: Bei Flut gibt es zahlreiche sogenannte Blowholes. Rundherum peitschen die Wellen gefolgt von einem mächtigen Donnern und einem Erschüttern des Bodens (OK, da sind wir uns schon stärkeres gewöhnt) an die bizarr wirkenden Felsen. Alleine das war schon absolut beeindruckend. An etlichen Stellen dringen die Wellen in Höhlen ein und werden als feiner Nebel meterhoch aus unscheinbaren Löchern im Boden gepresst. Als Zuschauer kann man da sogar ziemlich nahe ran und wird dabei auch gut mal ein bisschen nass.

In der Mitte dieser Landschaft hat sich ein grosser "Pool" gebildet mit einem breiten Bogen als Zufluss vom Meer. Bei grossen Wellen klatscht das Wasser oben an den Bogen und erzeugt ein unglaublich intensives Donnern gefolgt von einem Getöse in dem sonst schon sehr aufschäumenden und nicht sehr zum Baden einladenden Pool. So eindrücklich konnten wir die Kräfte der Natur (mit Ausnahme von den zahlreichen Beben) bisher noch nie erleben.


Zum Übernachten landeten wir etwas weiter südlich in Greymouth. Ich wollte unbedingt wieder einmal Freedomcamping machen und nicht auf ein Campingplatz gehen. Wir fanden dank Infos der i-Site heraus dass es nur ein paar wenige Plätze dazu gab. Der erste sah zuerst nicht so toll aus bis wir erkannten, dass wir direkt am Meer sind und aus dem Camper den Sonnenuntergang ansehen können.

Zuvor kam Kathrin noch auf die tolle Idee die ganze Strecke dem Meer entlang bis ins Stadtzentrum zu laufen. Es war weit genug um gleich dort zu essen und ein paar Bier zu trinken bevor wir den direkteren aber immer noch weiten Weg zurück in Angriff nahmen.


Der Stellplatz war zwar bei Flut etwas laut aber dafür konnten wir einen wunderbaren Abend mit Sonnenuntergang an exklusiver Lage geniessen.