Heute stand die Weiterfahrt an die wilde Westküste auf dem Programm. Bei bestem Wetter verliessen wir die Schönwetterregion Blenheim und machten uns auf in Richtung der Wolken am Horizont. Die Strasse verläuft schnurgerade mit nur ganz vereinzelten kleinen Bögen. Da dies die einzige Strasse zwischen Norden und Süden dieser Insel ist, die noch offen ist, kommen uns auch dementsprechend viele Lastwagen auf der sehr schmalen Strasse entgegen. Wobei viel hier relativ zu nehmen ist und in der Schweiz als beinahe kein Verkehr wahrgenommen würde.

Unterwegs stoppten wir am schönen Weirau-River der uns bereits seit Blenheim viel Wasser führend zur Seite steht.

Schnell wurde uns klar: Hier brauchts viel vom Mittel gegen die Sandflies. Sandflies sind ein bisschen ähnlich wie bei uns die Fruchtfliegen. Der grosse Unterschied: Die Sandfliegen fressen fürs Leben gerne Menschen. Steht man zu lange am selben Ort ist man schnell von einer Unzahl dieser kleinen Biester umgeben. Infotafeln werden ab jetzt nur noch fotografiert und in Sicherheit gelesen.

In unserem Ziel Westport angekommen war uns noch nicht ganz klar wo übernachten. Zur Auswahl standen ein Platz nahe der Stadt, einer ausserhalb der Stadt oder ein gratis Freedomcampingplatz am Meer. Wir inspizierten bei nun einsetzendem Regen den Gratisplatz und fuhren gleich wieder weiter in Richtung Stadtzentrum. Der Kiesplatz am Meer machte bei dem grauen Wetter nicht einen sehr reizvollen Eindruck. Wir entschieden uns in der Stadt etwas zu trinken und zu essen und dann weiter in Richtung Cape Foulwind zu gehen und da in der Nähe zu übernachten. Das Nachtessen war super. Die Seafood-Chowder (Meeresfrüchtesuppe mit viel Rahm) war noch besser als die dreierlei Filets (Lamm, Rind und Schwein) vom heissen Stein. Kathrin wollte eigentlich Schweinefilets vom heissen Stein und bekam dann aber Slow cooked pork. Nicht ganz dasselbe aber es war auch sehr gut. Nach dem Essen fuhren wir zum Cape Foulwind und liefen noch die 2.9km an den Klippen entlang bis zu der Seehundkolonie und beobachteten diese noch eine gute Zeit lang. Die Seehunde mit den kleinen Babyrobben waren so unterhaltsam, dass wir am nächsten Morgen gleich nochmals dahin gingen (diesmal mit dem Auto bis zur Kolonie). Unter dem Licht des abnehmenden Supermondes war der Weg entlang dem stark tosenden Meer, das unaufhaltsam an die Klippen peitschte noch spannender. Diverse Wekas (grosser Vogel der für Laien schnell mal fälschlicherweise als Kiwi interpretiert wird) trugen zu unserer Unterhaltung auf dem langen Rückweg zum Camper bei.

Übernachtet haben wir schliesslich im Top 10 am Carter Beach welchen wir am nächsten Morgen noch kurz nach Muscheln absuchten aber nur zahlreiche kleine blaue und tote Quallen sowie eine grosse glibbrige und andere ganz komische Meereslebewesen die wir nicht benennen können fanden.