Auf dem Weg in Richtung Queenstown hielten wir auf einer zuvor schon gesehenen Bucht am See (gewisse Vorteile hat es wenn man schon mal irgendwo durch gefahren ist) und prüften ob Freedom Camping dirt erlaubt ist. Zum Glück war es und wir blieben die Nacht gleich da mit dem Camper wenige Meter neben dem schönen See. Bei unserer Ankunft waren nur ein paar wenige Campervans und Auto da aber alle schauten sehr gespannt zu als wir beide in den Badeklamotten vor dem See standen (zur Erinnerung: der See ist mitten in den Alpen und wird von Schmelzwasser gespeist / 12°) und entschlossen für gefühlte Minuten darin badeten. Auf dem mit der GoPro aufgenommenen Video zeigte sich aber dass die ganze Aktion nur ein paar Sekunden dauerte. ;-)

Am nächsten Morgen bewunderten wir nochmalls das glasklare (in Ufernähe) und blau + türkisfarbene (etwas weiter vorne) Wasser des Sees welches direkt getrunken und ausgeschenkt wird und machten uns auf in Richtung QT (Queenstown) um dort zum ersten mal in den Ferien getrenntes Programm zu machen.


Kathrin entschied sich für eine Wanderung während der Zeit in welcher ich mit Downhill-Mountainbiken beschäftigt war.


Nachdem ich das Bike inkl. der ganzen Schutzausrüstung (Rückenpanzer brauche wir hier in NZ nicht [Kommentar des Vermieters]) abgeholt hatte machten wir uns auf zu der Gondelbahn, welche wir beim letzten Besuch noch mieden und stattdessen zu Fuss hoch liefen, und fuhren damit noch gemeinsam hoch bevor sich unsere Wege trennten. Kathrin's Weg führte die Wanderstrecke hoch in Richtun Ben Lomond und meiner wieder runter in Richtung Gondelbahnstation.


Zur Angewöhnung an das Downhillbike entschied ich mich für den leichtesten der zahlreichen Tracks und war ab dessem doch schon gohen Niveau überrascht. Die Angewöhnung an das Bike war etwas sehr schwer. Umgewöhnung von Klickpedalen auf "Wadenbeisser" und das enorme Gewicht und die extrem andere Geometrie des Downhillers ergaben ein komplett anderes und für mich spezielles Fahrgefühl. Im Vergleich etwa so wie ein schweizer Taschenmesser (mein Bike) gegen ein Beil (Downhiller).

Sehr erschwerend kam dazu, dass der Griff der Vorderradbremse nicht einstellbar war (defekt) und deshalb sehr weit vom Griff weg war. Wer selbst Biker ist weiss was das heisst, für alle anderen: Das ständige Bremsen braucht viel Kraft in der Hand und mit so schnell zunehmender Verkrampfung die Dosierung der doch recht wichtigen Bremse sehr schwer.


Beim dritten Lauf dachte ich mir nicht viel bei der Warnung "Jumpskills required" und war ab den heftigen Absprüngen dann sehr überrascht und setzte mich bei der viel zu kurz geratenen Landung des grössten Sprungs gleich mal auf das Hinterrad und haute mir die Pesalle ins Schienbein. Nicht ganz mein Niveau. Wenn ich da sehe wie andere förmlich ihne gross zu bremsen diese teilweise völlig psychopatischen Teails runter fliegen denke ich mir nur: Wow Geil, kranke Psychos, die spinnen ja.


Nach der dritten Abfahrt trafen wir uns oben bei der Gondelstation wieder und ich plante noch zwei Abfahrten. Bei der vierten Abfahrt merkte ich aber schnell dass die Bedienung der Bremsen langsam unmöglich wird und eine 5. Abfahrt zu gefährlich wäre. Ich wartete also unten auf Kathrin und nach einer Dusche und einem Bier an der Sonne machten wir uns wieder auf in Richtung Stadt fürs Znacht.


Am nächsten Tag musste ich früh aufstehen um mit dem getrennten Programm weiter zu machen.

Mein Programm: Shotover Jet + Nevis Swing.

Kathrin's Programm: Shopen und Wandern.


Um 8 Uhr musste ich unten in der Stadt sein zum Einchecken für den Shotover Jet.

Von da ging es mit dem Bus und viel Unterhaltung weiter zu einer wunderbaren Schlucht des Shotover Rivers. Ausgerüstet mit Regenmantel und Schwimmweste ging es bald los mit dem Jetboat.

Angetrieben von 2 350 PS starken Chevrolet Motoren ging es zuerst rasant flussaufwärts. Der Pilot steuerte das Boot so nahe mit einem Drift an dem steinigen Ufer entlang dass man eigentlich dachte man setze gleich auf. Aber offenbar genügen dem Boot 10cm tiefes Wasser um durchfahren zu können.

Danach ging es mit bis zu 90km/h flussabwärts durch die traumhafte Schlucht und auch hier wieder nur wenige Zentimeter an herausstehenden Felsen vorbei - mit 90 km/h!

Zum Glück müssen alle Piloten zuerst mehrere Hundert Stunden ohne Passagiere üben.

Unterwegs gabs diverse 360° Drehungen mit dem Boot. Eine der Besonderheiten dieser sehr speziellen Boote die sie weltweit bekannt machten.


Danach gings wieder zurück nach QT aber mit dem unguten Gefühl dass Kathrin diese tolle Landschaft verpasst hat. Aber das kann man ja später noch nachholen.


Für den zweiten Teil hiess es nochmals einchecken und mit dem Bus noch weiter zu fahren als zuvor.

Mit an Bord waren die Leute die auf halber Strecke für einen Bungyjump in eine schöne Schlucht (mit Eintauchen ins Wasser) ausstiegen.


Für das Ziel des Restes an Bord ging es nochmals 20 Minuten weiter und am Schluss noch über Schotter steil hoch bis zu einer weiteren weiten Schlucht, die Nevisschlucht.

Diese Fahrt war leider der Grund weshalb Kathrin nicht mit zu dieser Aktivität kam. Ansonsten hätte sie es gerne auch versucht.


Oben angekommen erwarteten uns zwei Plattformen die mit Seilen über der Schlucht befestigt waren. Die erste war für Bungy und die zweite für die von mir gebuchte Swing. Über eine wacklige Brücke die an die selben Seile gehängt war wie die Plattform selbst ging es hinüber zu dieser. Zuerst schaute ich hier noch denjenigen zu die vor mir waren um danach noch ein spontanes Interview für ein deutsches Team zu geben. Dieses gab sich nach dem Interview als Team vom RTL das für Explosiv dreht zu erkennen.

Hier oben wurde ich anschliessend in ein Gstältli verpackt und hoch über dem Canyonrand an ein Seil gehängt. Nach der Frage ob von 3 runter gezählt werden soll oder ob es überraschend los gehen gings auch sofort, basierend auf der zweiten Wahl von mir, hinunter.

Auf den 70 Meter freien Fall blieb mir der Atem stehen vevor es ca. 300 Meter wie auf einer Schaukel über die Schlucht ging. Hammer, aber viel zu schnell vorbei.


Auf der Rückreise freute ich mich schon auf Kathrin und konnte mich auch noch ein wenig mit dem Fernsehteam unterhalten.


Zurück in QT gings nochmal zu Fergburger und danach weiter in Richtung Wanaka.