Der Golden Bay in Pohara war wunderschön und wir hatten sogar etwas Abendsonne. Der Campingplatz in Pohara war fast ausgestorben und wir konnten uns unseren Platz selbst aussuchen. Nach einem guten Znacht und zuerst erholsamen Nacht gings um 2 Minuten nach Mitternacht los: Wir wurden durch heftiges Schütteln des Campers geweckt und mussten uns zuerst orientieren, was los war. Der Wind? Nein, zu stark und zu lange anhaltend. Jemand, der an unserem Camper rüttelt? Nein! Als plötzlich immer mehr Lichter in den anderen paar Campern anging und die Leute rauskamen wurde uns klar, dies war ein Erdbeben! Ein ziemlich heftiges dazu. Wir gingen zuerst zur Toilette, wo ich mich wunderte, dass kein Licht an war. Bald kamen die Campingbetreiber vorbei und informierten uns übers Erdbeben und über den Stromausfall. Glücklicherweise war uns nichts passiert, aber es ging munter weiter mit Nachbeben, mindestens 2 Stunden ziemlich häufig und intensiv. An Schlafen war erst nach 3 Stunden wieder zu denken. Immerhin sei bei uns bisher keine Tsunamiwarnung rausgegangen. Um 6.15 Morgens wurden wir dann mit lautem Klopfen an der Campertür geweckt. Nochmals aus dem Schlaf gerissen wurden wir über die Tsunamiwarnung informiert und dass wir so schnell wie möglich ins Landesinnere fahren sollten. Noch ziemlich müde und im Pijama fuhren wir los...um 7.00 Uhr gabs einen Kaffee und Tee im nächsten Ort wo wir genug weit entfernt waren. Wir fuhren dann Richtung Osten, nicht ganz einer Meinung, da das Epizentrum östlich auf der Südinsel lag. Zum Glück war die Passstrasse problemlos befahrbar und wir fuhren nach Blenheim, den Hauptort in Marlborough einem bekannten Weinanbaugebiet (ca. 25km von den meisten Epizentren und ca. 100km vom stàrksten Epizentrum um Kaikoura entfernt). Da erfuhren wir in der i-Site von den massiven Zerstörungen rund um Kaikoura und mehreren Orten auf der Süd- und Nordinsel sowie von zerstörten Strassen und Läden in Blenheim selbst (was wir bisher nicht so sahen). Kaikoura ist nun komplett von der Umwelt abgeschnitten, der Ort, den wir auch anvisiert hatten...Zum Glück waren wir in dieser Nacht an einem anderen Ort und sind nun für 2 Nächte auf einem Campingplatz in Blenheim. Den Rest des Tages haben wir mit den über 400 (!) Nachbeben in Gesellschaft mit einigen Deutschen und wenigen anderen Leuten Nachrichten schauend und diskutierend über das aktuelle Geschehen verbracht. Gleich hinter dem Hauptgebäude mit Küchen und WC ist eine Art Deichhügel und dahinter noch ein paar Zeltplätze direkt am Flussufer sowie eine Zufshrtsstrasse dazu. Überall sind dort tiefe aber schmale Risse im Boden. Ziemlich beeindruckend aber tritz alleyem ist es hier ein sicherer Platz ohne hohen Bäume oder Gebäude oder Stromleitungen.

Leider sind die Wetterprognosen sehr schlecht, es soll sehr starken Regen, Wind (140km/h) und allenfalls Gewitter geben in der Nacht. Falls morgen noch alles steht, nehmen wir an einer Weintour durch die Gegend teil.